Eine unabhängige, aussagekräftige Studie mit mehr als 17.000 Teilnehmern offenbart die prekäre Situation im deutschen Profifußball. Nach „Situationsanalyse Profifußball 2017“ wollen knapp über die Hälfte der Anhänger von Bundesligisten dem Profifußball auf absehbare Zeit den Rücken kehren. "Es besteht die Gefahr einer Überhitzung. Die Entfremdung des Profifußballs von seiner Basis wird als eines der Hauptprobleme genannt, verbunden mit einer eindeutigen Forderung nach klaren finanziellen Regeln." sagt Sportökonom Prof. Dr. André Bühler gegenüber dem Kicker (Quelle: Kicker: "Studie zum Profifußball: "So geht's nicht weiter!").
Die Fans sehen sich immer mehr in der zahlenden, aber ungehörten Rolle. Man sei zwar für die Stimmung im Stadion gut genug, aber das Mitspracherecht bleibe verwehrt. Fans sollen nur noch funktionieren und den Pay-TV und Merchandise-Absatz erhöhen. Selbst den organisierten Fangruppen fehlt es an Mitspracherecht. Weiterhin wird die totale Kommerzialisierung als weiteres Problem genannt. Zu hohe Ticketpreise gehen mit nicht-fangerechten Anstoßzeiten einher, das Bezahlfernsehen entscheide über die Spielansetzung - die Grenze des Kommerz sei erreicht.
Als dritter Grund gelten die Retorten-Konstrukte aus Leipzig und Hoffenheim. Die schlechte finanzielle Regelung sorgt für einen Spannungsabfall in der Bundesliga. Der Anteil an uninteressanten Bundesligisten nehme immer mehr und trage damit zur Distanzierung bei.
Die Studie wurde in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Sportmarketing an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen durchgeführt Die gesamte Studie gibt es hier zum Nachlesen: Situationsanalyse Profifußball 2017