Im sportlich fragwürdigsten Wettbewerb Deutschlands tritt der Bundesligist (Platz 16) gegen den Zweitligist (Platz 3) an. Während der Bundesligist eine missratende Leistung in zwei Spielen retten kann, könnte der Zweitligist eine grandiose Saison in zwei Spielen verspielen.
Wenn Bayern München die Meisterschaft feiert, wird vom "ehrlichsten Titel" gesprochen, da dieser in 34 Spielen vergeben wird. Warum sollte jedoch der Bundesligist für eine schlechte Saison mit einer extra Chance belohnt werden? Denn in nur zwei von neun Fällen (Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC und 1. FC Nürnberg gegen Energie Cottbus) konnte sich der Zweitligist durchsetzen. Dies ist mit der Diskrepanz - welche mit dem neuen TV-Vertrag übrigens weiter angewachsen ist -zwischen beiden Ligen zu erklären. Die Duelle der Relegation sind nicht auf Augenhöhe und sportlich absolut nicht gerechtfertigt, da die Bundesliga die unterklassigen Ligen sportlich und vor allem finanziell längst abgehängt hat.

Bildquelle: www.spvgg-fuerth.com | Fürther Spruchband beim Spiel gegen den KSC (25.07.2015) zur Abschaffung der Relegation
Nicht zu vergessen ist die sportliche Talfahrt, die bei einer verlorenen Relegation für den Zweitligisten meistens folgt. Das erschreckenste Beispiel ist dabei der 1. FC Kaiserslautern oder der Karlsruher SC, welche sich von der verlorenen Relegation gegen Hoffenheim bzw. den HSV nicht mehr erholen konnte und in die 3. Liga abgestiegen sind.
Alles in einem kann man sagen, dass die Spannung und der finanzielle Profit des wettbewerbsverzerrendes Spektals die Ungerechtigkeit des existenzbedrohenden Kampfes nicht rechtfertigen kann. Im Sinne des Sports sollte daher die Relegation abgeschafft und drei direkte Auf - bzw. Absteiger eingeführt werden.