Große mediale Aufregung um das Auswärtsspiel und den Fanmarsch von Dynamo Dresden. Übereinstimmenden Presseberichten zufolge wurden am Spieltag der Partie insgesamt 15 Polizeibeamte sowie 21 Ordner durch Dynamo-Fans verletzt. Auf Nachfrage der Kollegen von Faszination Fankurve erklärte jedoch die Karlsruher Polizei nun, dass kein Beamter stationär behandelt werden musste, vielmehr handelte es sich ausschließlich bei den Verletzungen um Knalltraumen.
Nach Augenzeugenberichten wurden die 21 Ordner hauptsächlich durch den Einsatz von Pfefferspray (durch die Polizei) verletzt. Nach Polizeiangaben kam es auch hier zu keinen schwerwiegenden Verletzungen oder erforderlichen Behandlungen. Die schwerste Verletzung zog sich ein Polizeibeamter beim Verladen eines Pferds zu, welches den Beamten angriff und am Kopf verletzte. An dieser Aktion war jedoch kein Dynamo-Fan beteiligt.
Nutzlose Forderungen von Politikern: Die Schlagzeilen der letzten Tage dominierten vor allem lautstarke Politiker, in der Hoffnung mit plakativen Äußerungen Sympathien für das Super-Wahjahr zu sammeln, geebnet durch die brachiale Berichtserstattungen, ohne Beleuchtung der tatsächlichen Vorkommnisse. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere fordert "Wer Ordner und Polizisten attackiert, ist in Wahrheit kein Fußballfan und gehört nicht ins Stadion, sondern hinter Schloss und Riegel" und nimmt gleichzeitig die Vereine in die Pflicht. Dass die Vereine aber im besten Falle lediglich von ihrem Hausrecht gebrauch machen können, ihnen aber keine vollstreckenden oder tatsächlich relevanten präventiven Mittel zur Verfügung stehen, vor allem bei Auswärtsspielen, scheint für die lauten Rufe und den Stimmenfang keine Rolle zu spielen. Gewalt, Fremdenhass und Kriminalität gehören keines Falls zum Fußball oder in die Fankurve und sind in keiner Weise zu akzeptieren. Genau in solchen Situationen sind einmal mehr Politiker und Staatsanwaltschaft gefordert diejenigen auszumachen und von solchen Fanmarschen fernzuhalten, statt den mittellosen Vereinen den schwarzen Peter unterzujubeln.
Beim Fasching alltäglich - beim Fußball verpönt: Ein weiterer Angriffspunkt des Fanmarschs war die angebliche Kriegsverherrlichung aufgrund des Army-Outfits. Während der MDR sein „Spring Break“-Festival in Sachsen-Anhalt mit einem Radio-Spot bewirbt, der mit der Aufforderung „Kriegsbemalung ins Gesicht“ beginnt , war der gleiche Sender plötzlich ganz empört über den Dresdner Auftritt und dessen Kriegsrethorik. Verkleidet man sich also beim Fasching als Soldat, hat man rechte und kriegsverherrlichende Absichten? Die Ultras Dynamo bestätigen noch einmal den Hintergrund "Für uns ist dieser Ausdruck die Überspitzung, die es benötigt, damit unsere Situation wahrgenommen wird, als das was sie ist. Ein Kampf! Ein Kampf, der nicht erst seit gestern geführt wird und mittlerweile jenseits von gut und böse ist" heißt es auf der Website ultras-dynamo.de.
Weiter schreiben die Ultras Dynamo dazu „Krieg dem DFB!“ Was sollte dieser Spruch? Diese Frage stellen sich in diesen Tagen zahlreiche Menschen in Dresden und über die Stadtgrenzen hinaus. Was genau wollen wir Ultras mit diesem Spruch bezwecken und warum musste so ein Auftritt sein?
Bevor wir unsere Motivation erklären, gleich vorab, damit es auch alle kapieren. Unsere Mottofahrt hatte niemals das Ziel, Menschen zu verletzen. Wir legen Wert auf eine Trennung zwischen dem Auftritt im Camouflage-Muster und unserer Provokation gegenüber dem DFB einerseits und dem Vorfällen am Eingang des Stadions. Genauso deutlich möchten wir all denen eine Absage erteilen, die in unserem Marsch irgendwelche rechtsextremen Tendenzen sehen. Und allen Trittbrettfahrern möchten wir sagen: Fickt euch!“
Außerdem schätzt ein Strafverteidiger die Vorkommnisse auf Youtube ein
Bildquelle: Dehli-News