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Neue Spieltagsgestaltung 1.525 vom 27.06.2018, 14:17 Uhr


DFB führt Montagsspiele in der 3. Liga ein

vom 27.06.2018, 14:17 Uhr

Wie der DFB bekannt gegeben hat, wird die Spieltagsgestaltung der 3. Liga verändert: so wird es in der kommenden Saison ein Freitagsspiel um 19:00 Uhr, 6 Partien am Samstag um 14:00 Uhr sowie 2 Partien am Sonntag um 13:00 und 14:00 Uhr geben. Der Spieltag wird mit einem Montagsspiel um 19:00 Uhr abgeschlossen.

Die englischen Wochen, der Heilig Abend und die letzten beiden Spieltage sind von diesem festen Schema ausgenommen, womit in der kommenden Saison  29 Spiele am Montagabend stattfinden werden. Der DFB begründet die Entscheidung mit den höheren Erlösen und der finanziell angespannten Lage der Vereine.

Freiburg Fans am Montagabend in Mainz: "Ihr fahrt den Fußball an die Wand" | Bildquelle imago

Die Fanverbände ProFans und Unsere Kurve dagegen verurteilen die Einführung von Montagsspielen in der 3. Liga aufs Schärfste. Demnach haben die Montagsspiele in der Bundesliga gezeigt, dass die Fußballfans eine weitere Zersplitterung der Spieltage und fanunfreundliche Montagsspiele nicht hinnehmbar ist. Die Fanbündnisse sind der Auffassung, dass der DFB aus den eindrucksvollen Protesten in den Kurven nichts gelernt hat und mit den Montagsspielen die Fans brüskiert.

Darüber hinaus kritisiert ProFans, dass der DFB die weitreichende Veränderung bei einem Treffen zwischen Fanvertretern nicht kommuniziert hat. Die Fußballfans im Stadion - die mit der unbeliebten Anstosszeit leben müssen - wurden wiederholt vergessen. Auch Unsere Kurve moniert den fehlenden Dialog mit den Fanvertretern und stellt die angebliche "Beratungs- und Kompetenzgremiums" der AG Fankulturen in Frage. 

Dortmund Fans gegen Montagsspiele | Bildquelle imago

Weiterhin nimmt Unsere Kurve die Vereine und die Verbände in die Pflicht: Diese müssen bei unpopulären Entscheidungen die Verantwortung tragen und nicht immer den schwarzen Peter zuschieben. Die Verbände führen immer häufiger an, dass sie lediglich "im Interesse der Vereine" handeln, während die Vereine sich hinter den Entscheidungen verstecken. Deshalb fragt sich Unsere Kurve, wie die Vereine in den Entscheidungsprozess eingebunden waren und wie zwischen den Interessen der Stadionbesucher und der Erlössteigerung abgewogen wurde. 

Aus der zentralen Vermarktung des DFB erhalten die Vereine pro Saison künftig 1,2 Mio EUR statt bisher 0,85 Mio EUR. Mit dem neuen TV-Vertrag sinkt auch die Anzahl der frei empfangbaren Live-Partien. So darf die ARD nur noch 86 statt 120 Spiele in den Dritten übertragen. Alle Spiele werden weiterhin von der Telekom übertragen.

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