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Bildquelle: SIGNAL IDUNA Park (signal-iduna-park.de)

Ein Kommentar von Jochen Leufgens 29.085 vom 18.08.2017, 09:43 Uhr


Tagesschau übt Kritik am DFB

vom 18.08.2017, 09:43 Uhr

In der gestrigen Ausgabe der Tagesschau hat sich Jochen Leufgens mit einem Kommentar zum Versprechen des DFB, die Kollektivstrafen bis auf weiteres auszusetzen, zu Wort gemeldet. Dabei beglückwünscht Leufgens in zynisch-kritischer Art Herr Reinhard Grindel zu den positiven Reaktionen von Organisationen wie ProFans oder einiger Vereine. Leufgens sagte vor 4 Millionen TV Zuschauer, dass der DFB an der Situation selbst Schuld sei und das Entgegenkommen lediglich eine Businessentscheidung sei, die jetzt als Annäherung verkauft werde. Womit "kurz vor knapp" die Proteste in der Bundesliga verhindert werden sollen, um die schönen, "teuer verkauften Bilder" nicht zu trüben. 

Im letzten Teil seines Kommentars kritisiert Leufgens auch die Ultraszenen, die sich "oft als zu wichtig" nehmen würden und einige gewaltbereite Mitgliedern in ihren Reihen hätten. Der gesamte Kommentar im Video ab 6m:55s:

Quelle: ARD@Youtube

Der Kommentar in Text-Form (im Falle der Video-Löschung):
"DFB Präsident Reinhard Grindel bekam heute viel Zuspruch. Von Fanorganisationen, von Vereinen, der DFL. Na dann – herzlichen Glückwunsch!

Da wird einer gefeiert für etwas, das nach allgemeinem Rechtsverständnis selbstverständlich sein müsste. Das Aussetzen kollektiver Bestrafung. Glückwunsch! Aber nicht zur neuentdeckten Dialogbereitschaft, sondern zu einem Schritt zum Erhalt des Geschäftsmodells. In einer längst entkoppelten Branche, nicht erst, seitdem Menschen für mehr als 200 Millionen Euro gehandelt werden. Krieg dem DFB. Fussballmafia DFB. Scheiß DFB. Nur ein paar der Spruchbänder in deutschen Stadien – nicht erst seit der gerade zu Ende gegangenen ersten Pokalrunde. Und ja, diese Ablehnung hat sich der DFB tapfer erarbeitet.

Ohne Anspruch auf Vollzähligkeit: durch mangelnde Aufklärung des Sommermärchens, Fifa-Treue, Gängelung der Basis. Gängelung der Basis. (und die Verhinderung freier Meinungsäußerung, fanungerechter Anstoßzeiten, Kollaktivstrafen, Verboten & Sanktionen Anm.d.R.). Und übermorgen geht die Bundesliga wieder los. Ähnliche Proteste würden die schönen – und wichtiger: teuer verkauften Bilder stören. Wie also Stimmung machen bei den vermeintlichen Stimmungsmachern auf den Rängen – den Ultras? Bei denen, die sich als die Retter des wahren Fußballs sehen. Und trotzdem das Spiel der Ware Fußball mitspielen. Die sich dabei oft zu wichtig nehmen und von denen – nein, nicht alle, aber halt doch einige - nicht vor Gewalt zurückschrecken, die verfolgt und bestraft werden muss.

Heute also, kurz vor knapp, die als Annährung verkaufte Businessentscheidung von Reinhard Grindel, nachdem der immerhin mitgliederstärkste Verband der Welt das Problem jahrelang nicht ernsthaft angegangen ist. Kein Grund zum Jubeln." (Quelle Tagesschau / WDR)

Bildquelle Titelbild: SIGNAL IDUNA Park (signal-iduna-park.de)

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